Nach dem Web Check-In am Vortag, musste ich am Freitagmorgen nur noch meinen Rucksack am SWISS Schalter aufgeben. Mit der digitalen Bordkarte auf dem Handy und dem Pass ging es ins Dock E hinaus. Am Gate waren bereits die meisten Leute verschwunden, dennoch gab es einige Personen die zu spät kamen. Dies verzögerte den Abflug um rund eine halbe Stunde.
Der Flug verlief wie immer: Kleinere technische Störungen beim Unterhaltungssystem und ein schreiendes Kind in der Nähe. Ein freier Platz neben mir kompensierte allerdings jegliche Unannehmlichkeiten auf dem zehn Stunden Flug. Bei der Zwischenlandung in Nairobi mussten unsere Helden der Lüfte nochmals durchstarten und konnten erst beim zweiten Versuch aufsetzten.
Rund 30 Minuten vor der Landung in Dar es Salaam begann auch bei mir die Nervosität zu steigen. Wie sich zeigte nicht ganz unbegründet. Eigentlich sollte mir vor dem Zoll jemand meine Arbeitserlaubnis aushändigen. Wie schon fast zu erwarten war, war niemand da. Der Versuch ein SMS zu senden, scheiterte auch kläglich. Also reiste ich als Tourist ein. Am Flughafenausgang sollte ein Fahrer auf mich warten und mich zur Unterkunft bringen. Auch da war niemand. Beim wählen der Telefonnummer kam nur die Ansage, dass dieser Dienst nicht verfügbar ist. Darauf lief ich etwas hilflos im Ausgangbereich umher. Nicht ganz eigennützlich bot mir ein Taxifahrer sein Mobiltelefon an. Damit brachte ich meinen ersten Kontakt mit einem MAF (Mission Aviation Fellowship) Mitarbeiter zustande. Nach kurzer Abklärungszeit wurde mir mittgeteilt, dass mein Fahrer (Amani) sich im Tag geirrt hatte, aber sicher in 30 Minuten erscheinen wird. So war es dann auch.
Es war bereits dunkel und es fiel mir sofort auf, dass die Strassen nicht beleuchtet sind. Viele Fahrzeuge haben keine Rücklichter mehr, was die Angelegenheit nicht wirklich besser macht. Zudem gehen viele Leute an der Strasse entlang oder sind mit dem Fahrrad unterwegs. Mein Fahrer hatte zum Glück alles im Griff, auch das wechseln der Fahrspur zwischen den Strassensteinen schien gekonnt. Diese Steine ersetzen die weissen Linien, welche die Fahrbahn in zwei Spuren teilen. Der Vorteil dieser Steine bleibt mir ein Rätsel. Auf dem Weg waren immer wieder dunkle Stadtteile zu sehen. Stromausfall sind nicht unüblich in Dar es Salaam, erklärte Amani.
Die Unterkunft war von einem Stammesmitglied (Schlussfolgerung: Da er grosse Löcher in den Ohren hatte) bewacht. Mir wurde mein Zimmer zugeteilt und Amani hat sich verabschiedet. Eine halbe Ewigkeit hatte versucht die Klimaanlage anzulassen, ohne Erfolg. Ein Deckenventilator musste bei den tropischen Verhältnissen genügen. Beim herunterziehen des Moskitonetzes bemerkte ich erst, dass da noch ein BH lag. 🙂
Morgen geht’s weiter…