Ich habe noch nie so viel Feedback erhalten wie in der letzten Woche und deswegen möchte ich an dieser Stelle ein passendes Zitat einbringen.

Geduld ist das Vertrauen, dass alles kommt, wenn die Zeit dafür reif ist. (Andreas Tenzer)

Und für alle Ungeduldigen da draussen, nun der nächste Bericht:
Gestern bin ich schon eine Stunde früher als üblich aufgestanden. Eigentlich wollte ich auf eine medical safari mit gehen aber das Flugzeug wäre mit mir überladen gewesen. Das passiert wenn man zu schwer ist. Deswegen ging ich wieder zum Hangar und war gerade rechtzeitig für die Morgenpredig zurück. Im Verlaufe des Tages konnte ich das erste Mal einen Mikrokontroller auf afrikanischem Boden programmieren. Die lang ersehnten Bauteile haben ihren Weg doch noch irgendwie in den Busch gefunden.
Aber zurück zum Kernthema. Ich machte mich heute auf den Weg nach Sansibar. Das Etappenziel war Dar oder Stonetown. Zum Glück bot sich eine Mitfahrgelegenheit nach Dar allerdings unter der Bedingung, dass wir um 6 Uhr früh los fahren. Nach sechs Stunden non-stop Fahrt kamen wir in Dar an. Auf dem Parkplatz einer Einkaufsmall stieg ich in ein Piaggio um. Diese dreirädrigen Fahrzeuge erlauben es den Fahrern auch durch die schmalsten Gassen und Gehwege zu fahren. Dem entsprechend unberechenbar ist ihr Fahrstil. Auf der Fahrt legten wir einen Boxenstopp an der Tankstelle ein. In diesem Moment rief mich Faisal (der Praktikant) an. Ich schrieb Ihm am Morgen noch eine Nachricht um zu fragen ob er in der Stadt sei. Wir machten einen Treffpunkt am Ferry Terminal ab. Kurz vor dem Ziel fuhren wir am Ocean entlang. Ich hatte seit Monaten nicht mehr so viel Wasser auf einem Fleck gesehen. Beim Ticket Office wartete ich bis mich Faisal abholte. Das Ticket kostet für (Pseudo) Tansanianer nur einen Drittel. Mit dem Ticket in der Tasche fuhren wir zu Faisal nach Hause. Ich durfte im Gästezimmer übernachten und bekam auch gleich etwas zu Mittagessen. Am Nachmittag machten wir eine Rundfahrt durch Dar. Faisal kennt die meisten Strassen in der Stadt, viele davon benützt er als Abkürzungen. Da genau diese Strassen meistens nicht geteert waren, war es oft eine sehr holprige Fahrt. Wir fuhren zu verschiedenen Supermärkten, unter anderem auch wieder zur selben Einkaufsmall wo ich umgestiegen war. Zwischendurch fuhren wir an den Ocean. Der Ausblick direkt neben dem Coco Beach war einfach fantastisch. Per Zufall fuhren wir noch an der Schweiz Botschaft vorbei. Auf dem Nachhauseweg gab es noch ein Glas frisch gepressten Zuckerrohrsaft. Super lecker und Zucker pur. In den Stassen wird üblicherweise nur das geschnittene Zuckerrohr verkauft. Auf diesem wird dann herum gekaut bis es nur noch nach Holz schmeckt. Wieder zu Hause gab es das Abendessen, natürlich war es wieder viel zu viel. Ein kleiner Spaziergang durch die sandigen Strassen rundete den Abend ab. Am Strassenrand wurden für die hungrigen Leute noch verschiedene Köstlichkeiten angeboten. Tintenfisch, Fleisch oder die üblichen Gerichte waren zu haben.