Sa:
Und wieder einmal kam ein Bus zum Einsatz. Die Fahrt dauerte den ganzen Tag. Bei der Ankunft war es Abend, dunkel und es regnete. Zum ersten Mal packte ich meine Regenjacke aus. Mit der Metro fuhr ich Richtung Hostel. Dort startete gerade eine Party, allerdings hätte ich lieber geschlafen.
So:
Mit einer Kollegin lief ich durch die Stadt und besuchte das „La Casa Rosada“. Es ist der argentinische Präsidentenpalast und an manchen Tagen ist das Haus offen für die Öffentlichkeit. Danach ging es weiter zum Fluss. In einem Restaurant gab es ein Steak und ein riesen Dessert. Fünf Minuten nach der Bestellung hatten wir mit anderen in der Stadt abgemacht um in drei Stunden in das beste Steak Restaurant der Stadt zu gehen. Im „San Julio“ reichte der Appetit nur noch für einen Salat. Es gibt Momente im Leben, die sind nicht so einfach zu verkraften 😉 . Danach wurde die Laune mit Bier wieder aufgebessert.
Mo:
Zu Fuss ging dieselbe Gruppe von gestern Abend einmal durch ganz Buenos Aires. Von San Telmo bis nach Palermo. Zwischen durch legten wir einen Stopp ein in einer der originellsten Buchhandlungen weltweit. „El Ateneo“ ist in einem ehemaligen Theater unter gebracht. Nach dem Fussmarsch ruhten wir uns in einem kleinen Park aus. Nach 20 Minuten fuhren wir mit der Metro nochmals zum Fluss. Danach kehrte jeder in sein Hostel zurück. Am Abend stand eine Tangoshow auf dem Programm. In der „La Catedral“ wollten wir den Tanz sehen. Zuerst waren noch Touristen am Üben. Wer früh genug erscheint kann in drei Stunden die Basisschritte des Tangos lernen. Natürlich dauerte es auch länger als angekündigt bis die Show los ging. Allerdings waren dann nur vier Musiker und niemand der tanzt zu sehen. Beim Nachfragen hiess es plötzlich, dass es heute kein Tanz gibt. Wir verliessen das Gebäude fluchtartig und fuhren zu einer Bar. Bier hiess die Lösung. Wir blieben dort bis wir heraus geschmissen wurden. Nachdem alle in ihre Unterkünfte gebracht wurden machte ich mich auf zu meiner. Ding Dong. 5:30 Uhr. Ding Dong. Nach 15 Minuten dauerklingeln begann sich eine Nachbarin zu beklagen. Und siehe da, in solchen Ausnahmesituationen beginnen selbst die Argentinier englisch zu sprechen. Vor Frust ging nochmals um den Block obwohl ich überhaupt keine Lust mehr zum gehen hatte. Danach probierte ich nochmals mein Glück, allerdings ohne Erfolg.
Di:
Immer noch auf der Strasse meldete ich mich bereits bei einem anderen Hostel an. Die Bedingung war allerdings dass ich nicht vor 10:30 Uhr auftauchen durfte. Kurz vor 7:00 Uhr wurden mir eine Tankstelle und eine Bäckerei empfohlen. Ich ging etwas essen und trinken und machte mich noch einmal auf zum Fluss. Auf den Parkbänken nickte ich immer beinahe ein. Die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Um 9:00 Uhr packte ich meine sieben Sachen und wechselte das Hostel. Der Besitzer zeigte Verständnis und schob das Problem auf das unfähige Personal. Heute lief gar nichts mehr. Wie eine tote Fliege lag ich in der Gegend herum.
Mi:
Nach einer der erholsamsten Nächte überhaupt ging das normale Programm weiter. Die anderen Gruppenmitglieder hatten die Stadt verlassen und ich macht mich wieder alleine auf Attraktionen suche. Ich kam zu den „farbigen Häuser“ im La Boca Quartier (genauer Caminito) und später zum Obelisk im Stadtzentrum. Beim herum spazieren traf ich auf das „Tango Porteño“ Theater. Da ich gestern keine Show sah kaufte ich mir für diese ein Ticket. Zuvor gab es noch ein 430g Rumpsteak. Das Theater darauf mit dem zwölfköpfigen Live-Orchester und den Tanzprofis war perfekt.
Do:
Einen Friedhof der besonderen Art sah ich heute. Wiese gibt es hier keine dafür viel Stein und Zement. Kleine Häuser reihen sich aneinander wie in einer Stadt. Darin sind die Särge untergebrachte, welche teilweise aufgebahrt sind. Gleich neben an steht das „Del Pilar Cloisters“. Aus Neugierde besuchte ich auch noch das kleine darin enthaltene Museum. Ein paar Schritte weiter war ein Park (Parque Thays) mit einer riesigen stählernen Blüte (Floralis Genérica) lokalisiert. Die Blätter öffnen und schliessen sich je nach Tageslicht. Auf der anderen Seite befand sich gleich das Kunstmuseum (Museo Nacional de Bellas Artes). Diese Sammlung war einiges grösser als die letzte, die ich besuchte. Auch waren die Ausstellungsstücke nicht von schlechten Eltern. Somit war ein weiterer Tag vollbracht. Morgen früh sollte es weiter nach Peru gehen.
Fr:
Bereits um 4:00 Uhr machte sich mein Wecker bemerkbar. Mit einem Shuttle fuhr ich zum Flughafen, diesen erreichte ich drei Stunden vor Abflug. Ich wurde von Flügen in Südamerika gewarnt, allerdings lief alles absolut Reibungslos. Mit der Sicherheit wird es hier aber nicht so genau genommen. Beim Metalldetektor hat es bei 90% gepiepst. Nach einer zwei Sekunden Abtastung war alles O.K.. Ich musste weder Gurt und noch Schuhe ausziehen oder das Netbook aus der Tasche nehmen. Einer lief sogar mit einer Getränkeflasche durch. Der Flug selber war komfortabler als die meisten Europaflüge.

Alltägliches:
– Langsam aber sicher macht sich eine Flut von Deutschen bemerkbar und zwar in allen Altersklassen.
– Argentinier kaufen wie verrückt Dollars ein. Da sich die Preise in den letzten drei Jahren verdoppelt haben befürchten viele eine noch grössere Inflation.