Mo:
Ich hatte eine konkrete Unterkunft im Visier aber noch keine Buchung. Ich fuhr mit dem Taxi dorthin und fragte nach einem Raum. Für die ersten Nächte war es zum Glück kein Problem. Das Personal half mir auch gleich die nächsten Tage zu planen.
Di:
Mit einem Mountainbike-Downhill Ausflug wollte ich mein langweiliges Reiseleben aufpeppen 🙂 Wir bekamen die volle Ausrüstung. Rennhelm, Knie- und Ellbogenschutz und Brust- und Rückenpanzer. Am Tag zuvor hatte eine Frau auf einer einfacheren Route sich das Schlüsselbein gebrochen. Nach dem ersten Advance-Teil hatte es begonnen zu regen. Bei der Kreuzung entschied sich die Gruppe auf dem Expert-Track weiter zu fahren. Das Wasser sammelte sich in der Fahrspur und die Steine und Wurzen boten keinen Halt mehr um zu bremsen. Nach dem Moto „Wer bremst verliert!“ ging es runter. Alle drei Teilnehmer stürzten mindestens einmal, nur unser Guide hielt sich souverän auf dem Drahtesel. Diese Strecke gab einen guten Eindruck was professionelle Mountainbikefahrer alles durchmachen. Mein Hostel hatte einen Whirpool, der nach dieser Tortur perfekt erschien. Ich war sowieso schon nass von Regen und Schweiss.
Mi:
Eigentlich wollte ich eine Jeep-Rundfahrt machen, mir wurde jedoch eine Wanderung als bessere Option vorgeschlagen zu dieser Jahreszeit. So landete ich bei einer Zweitages-Trekkingtour. Zuerst wurden wir bei einer Elefantenfarm ausgeladen. Für eine Stunde hiess es Elefantenreiten. Ich sass auf dem Hals, was nicht wirklich bequem ist aber ein Erlebnis. Nach einer kleinen Mahlzeit war schwitzen angesagt. Zuerst alles hoch auf den Berg. Ich war bisher noch nie in einem Bambuswald wandern. Übernachtet hatten wir in einem Bambusanbau bei einer kleinen Hütte. Vor dem Schlafen startete unser Reiseleiter Streichhölzer-Knobelaufgaben. Ich war der Einzige der „Franzosen Gruppe“, der die Aufgaben lösen konnte. Unser Guide war aber nicht immer so sattelfest. Eine Aufgabe sollte gelöst werden indem zwei Streichhölzer verschoben werden. Nach einer Weile zeigte ich ihm eine Lösung mit verschieben von drei Hölzern. Ja genau, sagte er. Ich sagte ihm, er solle mir zeigen wie es mit zwei funktioniert. Zuerst bot ich ihm ein Bier, wenn er es schaffen würde. Danach erhöhte ich auf umgerechnet 30.- SFr. in bar. Wahrscheinlich ein Vermögen für Ihn. Ich zeigte ihm warum es nicht funktionieren kann. Er probierte es dennoch eine geschlagene Stunde und gab dann auf.
Do:
Wir liefen weiter, hauptsächlich den Berg runter. Nach dem Mittagessen gingen wir zum River Rafting. Eigentlich ein Witz, da der Fluss fast kein Wasser hatte. Bei der ersten Schwelle fuhren wir zuerst auf einen Stein. Wir mussten die Seite wechseln, dort blieben wir prompt mit unserem Boot stecken. Unser Teenager Guide war alles andere als erfahren und lachte nur. Bei der zweiten Schwelle kehrte sich das ganze Boot. Er schlug sich dabei das Kinn an. Uns Passagieren ist zum Glück nichts passiert. Danach gab es keine Schwellen mehr sondern nur noch ganz seichtes ruhiges Flusswasser, sonst hätten wir die Tour hier abgebrochen. Unterwegs wurde noch unser Guide ausgetauscht, es schien ihm nicht besonders gut zu gehen. Alle waren froh als wir das Boot verlassen konnten. Danach startete der Brauch von Songkran, dieser besteht darin sich gegenseitig mit Wasser zu bewerfen. Eigentlich beginnt das Neujahrsfest erst morgen, aber keiner konnte zuwarten. Für die Rückfahrt nach Chiang Mai hatten wir uns mit einem duzend Wasserflaschen im Taxi bewaffnet.
Fr:
Die ganze Stadt war ausser Rand und Band. Mittlerweilen musste ich das Hostel wechseln, ich wurde aber auf den Gästehaus-Pickup eingeladen. Um 12:00 Uhr fuhren wir ins Epizentrum. Mit an Bord zwei grosse Eimer mit Wasser, kleine Eimer zum Wasser werfen und diverse Wasserpistolen. Nach wenigen Sekunden waren alle Nass bis auf die Knochen. Macht aber nichts und keiner stört sich daran. Um das Ganze zu steigern werden überall Eisblöcke verkauft, damit die Wassertemperatur im Eimer gesenkt werden kann. Der Stadtkern ist von einem Wassergraben umgeben, dadurch ist der Nachschub immer gewährleistet. Das macht die Stadt zum besten Songkran-Standort überhaupt. Nach über 4 Stunden wurde es kalt und alle waren erschöpft.
Sa:
Den Tag durch liefen wir zu dritt mit Wasserpistolen durch die Stadt. An den Strassenrändern sind diverse Bühnen aufgebaut und es wird überall Live-Musik gespielt. Nach über zwei Stunden reichte es aber auch wieder. Wir wurden zum Besitzer des Gästehauses eingeladen. Es gab ein Buffet, in einer Stunde hatte ich mehr Thailändisches Essen probiert als in der ganzen bisherigen Zeit. Zudem probierte ich mich in der Zubereitung eines lokalen Gerichtes (Som Tam). Es wurde im Pool gebadet, Bier getrunken und Karaoke gesungen. Ein wahrlich gelungener Thailand-Abschied.

Alltägliches:
– Sonst nerven Feiertage eher, da das Reisen erschwert wird und die Preise höher sind. Songkran aber heisst Ausnahmezustand im positiven Sinn. Zudem machen alle mit. Wasser ist auch ungefährlicher als Feuerwerk. Jedoch sollte man nicht hinterfragen wie sauber oder eben nicht das verwendete Flusswasser ist.