Nachdem ich wieder einmal Zeit hatte etwas auszuschlafen gab es bereits die nächste Mahlzeit. Kurz danach fuhren wir zum Tanken. Auf dem Weg dorthin hat Faisal beim zurücksetzten das Scheinwerferlicht eines anderen Wagens demoliert. Natürlich gab es wieder eine lange Diskussion zwischen den beiden Parteien. Nur mit dem Versicherungsblatt des Autos waren die anderen Typen noch nicht zufrieden. Faisal gab ihnen noch ein Handy als Sicherheit bis er den neuen Scheinwerfer besorgt hat. Danach ging es in gewohnten Manieren zum Ferry Terminal.
Irgendwie war der Fährenzeitplan bereits durcheinander. Das kam mir aber zum Glück zu Gute, denn ich konnte eine halbe Stunde früher los fahren. Nach etwa 10 Minuten erwischte das Schiff eine mittelgrosse Welle. Wegen dem kleinen Hüpfer gab es eine riesen Hysterie unter den Passagieren. Viele standen auf und alle redeten wild durcheinander. Drei Minuten später beruhigt sich die Situation wieder.
Nach einem Film oder knapp zwei Stunden auf dem Boot erreichte ich Sansibar. Ich bekam sogar meinen Rucksack ohne Probleme und unbeschädigt zurück. Kaum durch das Tor gekommen standen natürlich schon wieder alle Taxifahrer auf meinen Füssen herum. Beim Verhandeln mit einem Taxifahrer kamen immer mehr hinzu und laberten ihre Mitleidsnummer runter. Unterstütze uns, Benzin ist so teuer, blablabla. Zum vereinbarten Preis wollte ich aber noch zum Ferry Ticket Office und zu einem Geldautomaten fahren. Das Ticket war kein Problem, der Bankautomat schon eher. Bei der ersten Bank waren beide Geräte ausser Betrieb. Auch bei der Nächsten war kein Geld erhältlich und auch bei vier weiteren Standorten waren wir erfolglos. Nach dem Ende des Ramadans und dem Wochenende war in ganz Stonetown kein Geld mehr zu bekommen. Auch andere Bleichgesichter fuhren von Bank zu Bank auf der Suche nach Bargeld. Meine Liquidität war beschränkt und sie reichte nicht mehr ganz aus um den Taxifahrer voll zu bezahlen. Er meinte dann, ich könne ihm den Rest auf der Rückfahrt bezahlen. Na hoffentlich gibt es in einer Woche wieder was zu holen… Unterwegs fuhren wir durch grüne Landschaften und an typisch afrikanischen Dörfern vorbei. Auch sehr interessant waren die drei(!!!) Polizei „Blockaden“ auf dem Weg zum Hotel. Deutlicher kann die Korruption nicht sein. Als dann mein Taxifahrer jeweils erwähnte, dass ich ein Einheimischer bin, waren die Polizisten nicht gerade erfreut. Sie machten einen noch grösseren „Lätsch“ als das Servicepersonal in Dodoma und winkten den Fahrer durch.
Kaum vor dem Hotel angehalten, lief die erste Dame mit einem kalten Erfrischungstuch auf mich zu und begrüsst mich. Nur Sekunden später hatte ich einen Wassermelonensaft in der Hand. Von meinen Eltern war noch keine Spur zu sehen, deswegen machte ich mich erstmals auf den Weg zum Strand. Ein Herr kam mit einer Kiste voller Seeigel an mir vorbei, oha dachte ich. Der Ausblick aufs Meer sah gar nicht so schlecht aus. Ich ging zurück in die Lobby um auf meine Eltern zu warten. Bereits der vierte Minibus brachte das Safari-Duo an denselben Standort wie meine Wenigkeit.