Di:
Nachtbusse habe so ihre Tücken. Leute übergeben sich, Kinder schreien und meistens dauert die Fahrt länger als zwölf Stunden. Weiter ging es mit einem lokalen Bus in Richtung Unterkunft. Die restlichen 3 Blocks legte ich zu Fuss zurück. Meine Zimmergenossin war zwar noch im Bett, wollte aber bald zu den Wasserfällen auf der Argentinischen Seite aufbrechen. Ein Russe und ich begleiteten sie bei diesem Abenteuer. Schliesslich gehören die Wasserfälle zu den Höhepunkten von Südamerika. Da es über die Grenze geht müsste man auf der Brasilischen Seite auschecken und nach der Brücke auf der anderen Seite wieder einchecken. Unser Busfahrer hat uns aber zweimal versichert das es nicht nötig ist am Brasilianischen Zoll zu halten falls man nur ein Tag das Land verlässt. Ich glaube es noch heute nicht denn bereits auf der Rückfahrt sind alle ausgestiegen um einen neuen Stempel zu holen. Wir haben uns im Bus zwischen den Sitzen verkrochen und gewartet. Aber nun von Anfang an. Der erste Bus fuhr zum Busterminal auf der argentinischen Seite. Von dort mussten wir einen anderen Bus nehmen der bis zum National Park fährt. Auch hatten wir die Möglichkeit noch Pesos zu wechseln, welche für den Nationalparkeintritt nötig sind. Natürlich war weit und breit kein Bankautomat zu sehen, erst im Park hatte es einen. Diese Schnitzeljagt absolvieren jährlich tausende von Besuchern, freiwillig. Mit einem kleinen Zug fuhren wir tiefer in den Park hinein. Es gibt grundsätzlich drei verschiedene Pfade welche zu verschiedenen Wasserfällen führen. Der Anblick ist einfach umwerfend. Da kann unser Rheinfall in allen Bereichen einpacken. Einmal steht man am Abgrund, wo das Wasser tief im Dunst verschwindet. Auf einer anderen Plattform kann man so nahe ans Wasser das man bis auf die Haut nass wird. Im Park verbrachten wir rund fünf Stunden. Nach unserem Ausflug in Naturparadies gingen wir in der Nähe des Hostels noch gemeinsam Nachtessen. Danach war der Abend aber immer noch nicht zu Ende. In einer Bar spielte eine Live-Band und ich bekam meine ersten brasilianischen Tanzstunden. Das mit dem „spüre die Musik“ funktionierte zu Beginn überhaupt nicht, es besserte aber ein wenig mit der Zeit.
Mi:
Erholen war am nächsten Morgen das primäre Stichwort. Zudem Buchte ich eine Führung für den Itaipu Damm am Nachmittag. Mit dem Bus geht es direkt zur Haltestelle vor dem Besucherzentrum. Die Führung umfasste einen Einführungswerbefilm, diverse Stopps um und auf dem Damm, sowie Besichtigung der Kommandozentral und Fotostopp bei der Verbindungswelle zwischen Turbinenrad und Rotor. Eine Turbine produziert 400MW, davon gibt es 20 Stück. Alles ist hier strikte zu 50% zwischen Brasilien und Paraguay aufgeteilt. Land, Personal und Turbinen. Der Witz an der Sache ist aber dass Paraguay niemals den ganzen Strom verwenden kann. Deswegen verkaufen sie fast alles wieder an Brasilien. Für den Heimweg erwischte ich wieder einmal den falschen Bus haha. Plötzlich war Endstation obwohl Busnummer und Haltestelle richtig waren. Tja doch die falsche Richtung.
Ich war mir immer noch nicht im Klaren wo ich als nächstes hin gehen sollte. Ich fuhr also zum Busbahnhof um ein Ticket zu kaufen. Den favorisierten Ort bot nur eine Gesellschaft an und zwar um 1:00 Uhr in der Nacht. Ich verschob meine Entscheidung ein Weiteres mal.
Do:
Heute war dann noch die brasilianische Seite der Wasserfälle an der Reihe. Das Wetter war nicht ganz optimal da es die ganze Zeit bewölkt war. Von dieser Seite hat man einen Panorama Blick über alle Wasserfälle und ich konnte sehen wo wir zwei Tage vorher überall durchgegangen waren. Es gibt allerdings nur einen Weg und nach zwei Stunden hatte ich alles gesehen.