Aaaaaaaaaallllllaaaaa… so oder so etwas ähnlich hat es am Sonntag um 5 Uhr früh in mein Zimmer geschrien. Manuela hatte mich bereits vorgewarnt, der Lärm war aber trotzdem irgendwie unerwartet. Auf der anderen Seite des Flughafens steht eine Mosche. Fünfmal am Tag wird mit einigen Lautsprechern eine Botschaft vermittelt. Da alle Fenster immer offen sind, lässt sich die Lärmplage nur schwer ausschalten. Als ich dann wach war, wurde mir erst bewusst wie kalt es im Zimmer ist. Ja, es ist Winter in Tansania. Zum Glück lag eine weitere Decke bereit.
Einige Stunden später stand ich auf, um in die Kirche zu gehen (Ja, freiwillig! Aber die Neugier war zu gross). Mit Manuela und ihrem Sohn machte ich mich auf den fünf Minuten Fussweg. Der Gottesdienste läuft folgendermassen ab. Zuerst wird gesungen, rund 45 Minuten. Es beginnt mit eher ruhigen Stücken. Vorne stehen ca. sechs Personen die singen und einer, der Keyboard spielt. Danach stellt sich der Mann, der Keyboard spielte vor die Leute und beginnt mit der Predigt. Da der Gottesdienst in Swahili geführt wird, hat Manuela für mich übersetzt. Der Pfarrer liest aus der Bibel und erklärt fast jeden Satz. Das ist auch nötig, da Begriffe wie „Pferd“ und „Schiff“ auftauchten. Er fragte in die Runde: „Wer hat schon einmal ein Pferd gesehen?“ In Dodoma gibt es keine Pferde und einige Leute kamen noch nie aus Dodoma heraus! Deswegen war die Frage noch halbwegs berechtigt. Nach diesem kurzen Einschub ging es mit schnellen und fröhlichen Liedern weiter. Alle singen mit und manche tanzen sogar. Zum Schluss folgten die Ankündigungen. Was ich aber nicht wusste war, dass neue Kirchengänger sich vorstellen müssen. Ich machte diese Ankündigung in Deutsch und Manuela übersetzte für die anderen Kirchgänger. Zum Glück waren nicht so viele Leute anwesend… Nach der Spende müssen die Neuen als erste draussen an der Türe stehen bleiben und danach jedem der raus kommt die Hand schütteln. Das war schon irgendwie speziell.
Am Nachmittag kam Ruben von seiner Wanderung zurück. Ich hatte mit Ruben bereits in der Schweiz Kontakt und er ist meine zuständige Person hier in Dodoma. Für das Abendessen wurde ich von ihm und seiner Familie zum Italiener eingeladen. Auch wieder dabei waren Manuela und Timo. Bis das Essen bereit war, vertrieben wir uns die Zeit mit Minigolf. Die Anlage darf bei Konsum im Restaurant umsonst benützt werden. Sehr praktisch, da es auch einmal länger dauern kann bis das Essen serviert wird. Gut gesättigt fuhren wird wieder auf das MAF Gelände zurück.
Erst heute viel mir der Sternenhimmel auf. Weil es keine Strassenbeleuchtung und viel weniger andere Lichter gibt, ist die Lichtverschmutzung viel kleiner als in der Schweiz. Zudem wurde ich auf den Mond aufmerksam gemacht, welcher die Sichel unten und nicht wie üblich auf der Seite hat.