Mein einziges Ziel heute war ein Coffee Shop zu finden. Das ist nicht wirklich schwierig in Arusha. Ich bestellte mir eine heisse Schokolade und sass für beinahe drei Stunden am selben Platz. Ich vertrieb mir die Zeit mit Leute beobachten. Vor der Türe hielten Daladalas im Sekundentackt. Was mich wunder nimmt ist, wie erkennen die Leute welche Route jeder Minibus fährt? Ein Fahrzeug war so vollgestopft, dass der Hintern eines Passagiers aus dem Fenster ragte. Auch die Frauen am Strassenrand konnten sich das Lachen nicht verkneifen. Ab und zu fuhr ein riesiger Safari Jeep mit Touristen vorbei. Natürlich hatten diese Leute reichlich Platz. Arusha ist der Ausgangpunkt für den Arusha NP, Ngorongoro Krater, Serengeti NP und Moshi (Start zum Kilimandscharo). Ich bestellte eine zweite Schokolade. Immer wieder stoppten einige Touristen um etwas zu trinken oder um im Internet zu surfen. Neben einer grossen Auswahl an Patisserie und Brot hatte diese Oase auch noch fünf Computer mit Internet. Mir fiel auf dass Einheimische ausschliesslich Yahoo Mail benützen. Interessant oder? 🙂
Langsam aber sicher wurde es Zeit aufzubrechen. Ich lief der Hauptstrasse entlang Richtung Flughafen. Auf dem Weg schaute ich mit grossen Augen in die verschiedenen Schaufenster. In regelmässigen Abständen bekam ich Begleitung. Entweder sie wollen dir ein 0815 Bild verkaufen oder eine Safari andrehen. Ich nahm es mit Humor. Die Leute merkten schnell, dass ich überhaupt kein Interesse hatte, dennoch liefen die meisten noch einige Meter mit mir weiter. Plötzlich stiess ich wieder auf das Gelände wo sich die Bar von vorgestern befand. Das Areal ist eigentlich bekannt für den Supermarkt. Ich musste natürlich noch einen Abstecher in den grössten Supermarkt von Arusha machen. Und wieder einmal kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Auswahl war gigantisch… nicht nur für afrikanische Verhältnisse. Ich lief jeden Gang einzeln ab. Auf der Suche nach einer Tafel Schokolade wurde ich aber bitter enttäuscht. Es gab nur Mars, Snickers und Co, wie überall. Mit leeren Händen lief ich wieder heraus. Draussen traf ich einen Verkäufer der sich an mich zu erinnern schien. Ich hatte natürlich keine Ahnung. Er wollte mir bei der Suche von Schokolade helfe. Wir liefen ein Stück zurück allerdings vergeblich, denn nur Torten und Gebäck waren erhältlich. Er vermittelte mir ein Picky picky (Töff mit Fahrer) und ich kaufte noch eine überteuerte CD von ihm. Auf der Fahrt zum Flughafen mussten wir noch rasch tanken, danach ging es direkt zum Wartebereich vom Gate. Eine Stunde später war ich wieder in der Luft und auf dem Weg zu meiner jetzigen Bleibe im „nüüt ussä“.


Heisse Schokolade statt Kaffee