Mo:
Nach sehr langer Überlegungszeit hatte ich mich entschlossen eine Woche in Kuala Lumpur zu verbringen um am Wochenende das Formel 1 Rennen besuchen zu können. Gleich nach der Ankunft hatte mich jemanden angesprochen und mich direkt als 08/15 Backpacker „beschimpft“. Und das wir neben der Regierung schuld daran seien, dass die schönen Orte in Malaysia so teuer sind. Zudem welche Vorteile wir als Weisse alle geniessen. Irgendwie faszinierte mich diese Person und bei einem Tee hatten wir das Gespräch vorgesetzt. Danach hatte ich mich wieder mein einfaches Touristenleben aufgenommen. Mit der U-Bahn fuhr ich direkt vor die „Petronas Towers“. Nach ein paar Fotos lief ich alles wieder zurück zum Chinaviertel.
Di-Sa:
Während der ganzen Woche traf ich mich wieder mit dem Herrn von gestern. Er erzählte mir viel über seine Einstellung, über das Land, die Kultur, warum er so unhöflich war und natürlich liess er es nicht aus mein Leben zu analysieren. Er gab mir einige Denkanstösse, mit denen ich in Zukunft auch andere Backpacker konfrontieren werde.
Dazwischen besuchte ich einmal die Batu Höhle. Pragmatisch dargestellt erfreuen sich die Besucher an den kleinen Affen und machen ein Foto mit der Goldstatue im Vordergrund. Das es mehrere Tempel gibt und ein religiöser Ort ist verkommt zur Nebensache. Leider war auch niemand dort der wenigstens etwas darüber erzählt hätte.
Einmal probierte ich zu einem weiteren botanischen Garten in Kuala Lumpur zu kommen. Die schweisstreibende Wanderung den Berg hoch verkürzte mein Vorhaben erheblich und ich kehrte an der Aussenseite wieder zurück. Der Rückweg glich dann auch noch einem Hindernislauf. Eine Unterführung bei der Strasse, eine Oberführung bei den Bahngleisen, ein Umweg über die Brücke wegen dem Fluss, Unterquerung eines Kreisels wo Obdachlosen hausten, weiter zur Baustelle, zwischen den staubigen Bussen durch, über den Fussgängerstreifen und entlang des Gehsteigs ins Hostel. Uff endlich wieder eine kühlende Klimaanlage erreicht…
Ich traf unmittelbar vor meiner Hosteleingangstür zwei Deutsche mit denen ich in Queenstown einmal ein Zimmer teilte. Wir verbrachten den nächsten Tag zusammen und besichtigten die Highlights. Am selben Tag tauchte eine Bekannte von der „Western Australia Tour“ in meinem Hostel auf. Die Welt ist definitiv zu klein oder alle Backpacker wirklich so einfallslos.
So:
Endlich war es Rennsonntag. Mit U-Bahn, Zug und Bus ging es zur Rennstrecke mit allen anderen tausend Besuchern. Vor Ort waren hauptsächlich Merchandise-Stände zu sehen. Zudem war da eine sehr lange Schlange mit Leuten, welche auf die Autogrammstunde warteten. Nach einer halben Stunde ging ich zu meinem Sektor. Ich suchte mir ein lauschiges Plätzchen unter dem Dach und legte mich auf meinen Karton. Immer wieder rauschten ein paar Autos vorbei. Pünktlich um 16:00 Uhr ging die richtige F1 los. Allerdings nur für wenige Runden, dann begann es zu regnen. Nach einer Safety Car Phase wurde das Rennen unterbrochen. Da ich ein Dach über dem Kopf hatte war es nicht allzu wild. Eigentlich wurde das Rennen dadurch erst richtig Spannend. Natürlich fieberte ich für den Schweizer Rennstall Sauber, der mit Perez zum Schluss den zweiten Platz holte. Die Heimreise brauchte etwas mehr Geduld, da natürlich alle zur gleichen Zeit nach Hause wollten. Um 22:00 Uhr war ich wieder in meinem kleinen Zimmer angekommen. Das Rennen war mit Abstand das Highlight von Kuala Lumpur.