Nach der tropischen Nacht freute ich mich auf eine erfrischende Dusche. Zu früh gefreut. Aus der Duschbrause kam immer weniger Wasser, bis gar kein Wasser mehr floss. Also ging ich zuerst nach unten, um zu Frühstücken. Der runde Tisch war schon gut besetzt und ich gesellte mich dazu. Unter den Leuten waren auch zwei Schweizer (Diä sind au überall!!). Einer hatte gerade seinen Zivildiensteinsatz beendet, als Architekt in einem Tropeninstitut. Von ihm erfuhr ich auch, dass die Stromunterbrüche geplant sind in der Stadt. Das Wasserkraftwerk produziert schlicht zu wenig Strom im Winter. Nach dem Frühstück ging ich zurück ins Zimmer. Dort gab es immer noch kein Wasser, zudem war plötzlich auch der Strom weg.
Pünktlich um 10:00 Uhr holte mich Amani mit dem Taxi ab. Mit ihm fuhr ich zuerst in einen Supermarkt. Auffällig war hier das ganze Sicherheitspersonal, welches die anderen Arbeiter überwachte. Nach dem Einkauf muss jeder seinen Kassenzettel von einer Sicherheitskraft stempeln lassen. Damit soll sichergestellt werden, dass jeder nur das in der Einkaufstüte hat, was er auch bezahlt hat. Hat dieser Typ natürlich nicht wirklich kontrollieren… Auf dem Weg zum Busbahnhof war plötzlich Stau. 5 Sekunden später war das Auto mit Strassenhändler umzingelt. Ein Rotlicht verhinderte die Weiterfahrt. Und das Warten kann auch einmal eine Weile dauern.
Am Busbahnhof herrscht ein emsiges Treiben. Händler, Fahrer, Passagiere und viele Busse in einem wilden Durcheinander. Amani brachte mich zielsicher zum richtigen Bus und verabschiedete sich da. Danach folgte eine siebenstündige Busfahrt. Dazwischen wurden Verkäufer aufgeladen, welche ihre Produkte verkaufen wollten. Zu meinem Erstaunen kauften die Einheimischen auch ein. Mein Nachbar hat sich zum Beispiel eine Aloe Vera Crème und eine chinesische Kräuterzahnpaste gegönnt. Falls im Bus kein Film lief, flimmerten afrikanische Musikvideos über den Bildschirm. Viel Clips machten optisch und akustisch einen sehr ähnlichen Eindruck. Auch sehr überrascht war ich davon, dass auf der ganzen Strecke immer Leute am Strassenrand zu sehen waren. Zu Fuss oder mit dem Fahrrad waren sie unterwegs, scheinbar im Nirgendwo.
Im Dunkeln erreichten wir Dodoma, dort wartet bereits Manuela auf mich. Mit dem Auto fuhren wir auf das MAF Gelände direkt am Flughafen. Ich konnte mein Haus beziehen und endlich duschen. Für die ersten Tage bin ich bei verschiedenen Leuten zum Nachtessen eingeladen. So auch gleich nach meiner Ankunft.
Nach dem Nachtessen nutzte ich Zeit und den Internetanschluss, um die ersten Lebenszeichen zurück in die Schweiz zu schicken.